Knecht Ruprecht
Von drauß´, vom Walde komm´ich her;
ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr.
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen.
Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht´durch finstern Tann,
da rief´s mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn:
und morgen flieg´ ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: lieber Herre Christ,
meine Reise bald zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo´s eitel gute Kinder hat."
"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach."Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach:"Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach:" So ist es recht,
So geh mit Gott, mein treuer Knecht."
Von drauß, vom Walde komm´ ich her;
ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr.
Nun sprecht, wie ich`s hierinnen find!
Sind`s gute Kind, sind`s böse Kind?
(Theodor Strom)
Einen schönen Nikolaustag wünscht euch
Karen
Liebe Karen,
AntwortenLöschenwas für ein schönes Gedicht!
Danke dafür!
Hab noch einen schönen Nikolaus-Abend!
GGLG Kristin
Danke liebe Kristin für deinen Besuch!
Löschenglg Karen
Liebe Karen!
AntwortenLöschenBei dir habe ich ja einiges versäumt. Wunderschöne Beträge hast du bis jetzt gestaltet.
Das heutige Gedicht ist immer wieder schön zu lesen. Ich hoffe diese Woche wird ruhiger
und ich komme jeden Tag zum Kommentieren.
Wünsche dir einen gemütlichen Abend und liebe Grüße
Ingrid
Liebe Ingrid,
Löschenich danke dir für deine lieben Worte und freue mich das du da bist!
Alles Liebe Karen